DIRIGEABLE (LUFTSCHIFF)
Das Internationale Alexej-Parschtschikow-Literaturfestival
fand vom 21. bis 25. Mai 2019 zum ersten Mal an mehreren Orten der deutschen Hauptstadt statt.
Das Motto und das Thema des Festivals ist Metamodernе als eine neue kulturelle Situation und ein ästhetisches Paradigma, das gerade an die Stelle von Postmoderne tritt oder nach manchen Beobachtungen und Behauptungen diese bereits abgelöst hat. Der Fokus richtete sich auf der Dynamik und auf den Tendenzen kreativer Methoden. Zum unmittelbaren Anlass wurde der 65. Geburtstag von Alexey Parschtschikow, eines der bedeutendsten und bahnbrechenden russischen Dichter der Jahrhundertwende, dessen Werk heute als wichtiges Beispiel für den Übergang zu einer neuen metamodernistischen Ära gilt. In den Jahren 1996-2009 lebte und arbeitete Parschtschikow in Deutschland.
Wie es die Schauspielerin Katja Tannert meinte, wichtig ist, Raum über Grenzen hinaus zu definieren und sich von politischen Gegebenheiten abzukoppeln. Die Kunst verbindet Geister. Im Mittelpunkt des Festivals steht russische Poesie außerhalb Russlands, nationale und europäische Werte, Originalität, Perspektiven, Erfahrungen der Interaktion und Zusammenarbeit russischer und deutscher Autoren in Deutschland. Der Umfang der Veranstaltung wurde maßgeblich vom Niveau der Teilnehmer bestimmt. Es kamen namhafte Autoren, Gäste aus den USA, Spanien, Russland, Lettland, Israel, Österreich, darunter: Wladimir Aristow, Alexander Davydow, Andrej Lewkin, Julia Kissina, Valery Zemskich, Sergej Solowjow, Irina Raschkowskaja,Sergej Tenjatnikow, Alla Pospelowa, Arsenij Li, Isjaslaw Wintermann, Ekaterina Sadur, Sergej Gladkich, Alexander Schmidt, Maxim Dubaew, Ildar Charissow, Boris Schapiro, Saadi Isakow.
Das Festival begann am 21. Mai im Gagarin-Saal des Hauses der russischen Wissenschaft und Kultur in der Friedrichstrasse mit einer Performance des Malers Evgenij Atanow, des Komponisten Veniamin Levitsky und des Schauspielers Sergey Pronin. Am selben Abend findet eine Podiumsdiskussion über Metamoderne unter Beteiligung von der Literaturkritikerin Elena Tikhomirova-Madden statt, gefolgt von einer Lesung mit zwei weltweit bekannten Autoren - Ilya Kutik und Ute Eisinger.
Im gleichen Saal am 22. Mai startete ein Dialog zwischen Vertretern diverser Verlagsprojekte und Autoren, es werden auch verschiedene Zeitschriften, Online-Editionen etc. präsentiert.
Am 23. Mai fad hier eine Veranstaltung statt, die nur Alexej Parschtschikow gewidmet ist. Neben Erinnerungen und Gespräche wird das neue Buch „Parschtschikow. Kölner Zeit“, veröffentlicht in diesem Frühjahr in Moskau (Verlag„ New Literary Review “), präsentiert.
An den ersten drei Tagen wurde das Hauptprogramm von einer kleinen Buchmesse begleitet.
Am 24. Mai setzten wir das Programm in der Blackmore's Academy of Music in Form von einer langen Lesung mit Auftritten der Autoren aus dem In- und Ausland sowie mit einem „offenen Mikrofon“ fort.
Am letzten Tag vermittelte Sergey Solovyov, ein russischer Dichter, der zwar in München gemeldet ist, aber immer in Indien untwerwegs, im Literaturhaus Lettretage mit einem Video und den Kommentaren „Parschikov. Indien. Radical Practices“ einen speziellen Einblick in das Thema. Der Dichter und Übersetzer Hendrick Jackson hat an einer Diskussion über die Probleme der Übersetzung russischer Literatur ins Deutsche teilgenommen. Anschließend wurde zum ersten Mal der Parschtschikow-Preis verliehen. Den Preis bekam Hendrik Jackson.